Kinder erforschen den Hainbach
Gibt es eigentlich Lebewesen im Offenbacher Hainbach? Und wenn ja, kann man die sehen?
Das wollten die Kinder der Wildbachschule Offenbach herausfinden und baten Iris Husermann vom Forstamt Langen, doch einmal vorbei zu kommen um mit ihnen im Hainbach zu keschern.
Frau Husermann erklärte den Kindern, dass der Hainbach in den Main, der Main in den Rhein und der Rhein dann in die Nordsee fließe. Das war bereits sehr interessant, war doch keinem der Kinder vorher klar, dass das Wasser unseres kleinen Baches in ein so großes Gewässer fließt.
Gut ausgestattet mit Gummistiefeln, Regenhosen und -jacken ging es gemeinsam in den Wald. Iris Husermann hatte sich noch zwei Praktikantinnen, Alex und Isabell, als Verstärkung mitgebracht, die ihr tatkräftig unter die Arme griffen.
Bereits auf dem Weg zum Bach gab es vieles zu entdecken: Gleich am Anfang der Exkursion fanden die Kinder eine dicke weiße Larve, deren Werdegang nicht abschließend geklärt werden konnte. Frau Husermann gab den Kindern den Auftrag, zwei Steine und ein dickes Stück Baumrinde mit an den Bach zu nehmen.
Am Bach angekommen, verteilte sie Siebe, Netze und Behälter. Die Kinder füllten die Behälter mit klarem Wasser und stellten sie auf eine ebene Fläche ans Ufer des Hainbaches. Mit dem Sieb bzw. Netz kescherten die Kinder nun kleine Tiere aus dem Bach, die sie in ihre Behälter mit dem klaren Wasser gaben. Hier konnten sie sehen und untersuchen, was sie alles mit ihrem Sieb gefangen hatten: Wasserskorpione, Wasserasseln, Larven von Wasserkäfern, Köcherfliegenlarven und ganz besonders viele Bachflohkrebse und noch vieles mehr.
Frau Husermann erklärte den Kindern sehr eindrücklich, dass einige Tiere nur in sauberem Wasser leben können und dass es wichtig sei, dass es so viele kleine Tiere gebe, da sie am Ende der Nahrungsketten stünden. Wenn es also von den kleinen Tieren genügend gebe, gebe es auch für die größeren Tiere genügend zu essen.
Praktikantin Alex hat als Fischkennerin dann sogar noch einen winzig kleinen Dreizackigen Stichling im Wasser entdeckt, was ein eher seltener Fund war. Die Kinder waren begeistert. Im Anschluss an die Untersuchungen wurden die Tiere natürlich alle wieder in den Hainbach gesetzt.
Nach der theoretischen Einheit der Exkursion bildeten die Kinder einen Kreis. Frau Husermann bat die Kinder die Augen zu schließen und erzählte die Geschichte des Wasserkreislaufs. Dabei lief sie um die Kinder herum und immer, wenn sie ein Kind antippte, sollte dieses die gesammelten Steine aneinander klopfen, was wie Regentropfen klang.
Zum Abschluss bauten die Kinder mithilfe eines Handbohrers aus der Baumrinde, einem kleinen Ast und einem Blatt ein kleines Floß. Dieses setzten die Kinder auf den Hainbach in der Hoffnung, dass es über den Main und den Rhein die Nordsee erreiche.
Teilweise nass aber fröhlich und mit einem großen Wissensschatz kehrten die Kinder in die Wildbachschule zurück.