Was ist eigentlich Behinderung?

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember jedes Jahres ist ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Gedenk- und Aktionstag, der das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung wachhalten und den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen fördern soll. Die Werkstätten Hainbachtal nehmen diesen Tag zum Anlass, um die Frage zu stellen: Was ist eigentlich „Behinderung“? Im Sozialgesetzbuch (SGB IX) wird „Behinderung“, wie erwartet, sehr trocken formuliert:

2 SGB IX Begriffsbestimmungen

(1)          Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können. Eine Beeinträchtigung nach Satz 1 liegt vor, wenn der Körper- und Gesundheitszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht. Menschen sind von Behinderung bedroht, wenn eine Beeinträchtigung nach Satz 1 zu erwarten ist…

In der täglichen Zusammenarbeit von „behinderten“ und „nichtbehinderten“ Menschen fällt auf, dass es zwei Formen von Behinderungen gibt. Zu einem die Behinderung durch die Umwelt: fehlende Fahrstühle, unüberwindbare Treppen, Unterstützung im Alltag –auch für die Angehörigen- etc… Hier ist die Gesellschaft gefordert Abhilfe zu schaffen. Zum anderen gibt es die eigene geistige oder körperliche Behinderung, die jedoch nicht zwingend dazu führt das sich der Betroffene eingeschränkt fühlt. Viele Werkstattmitarbeiter machen einen großartigen Job, fühlen sich in ihrem Umfeld wohl und haben intakte soziale Kontakte. Oberstes Ziel der Werkstätten ist, wann immer möglich, die Werkstattmitarbeiter auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Beneidenswert ist die meist offene und herzliche Umgangsart unter den Werkstattmitarbeitern. Neid oder Missgunst trifft man hier eher selten an. Hier behindert einen die Behinderung nicht zwangsläufig. Auch deshalb wird das Wort „Behinderung“ in den Werkstätten Hainbachtal eigentlich eher ungern verwendet und im gemeinsamen Leitbild gilt schon lange das Motto: „In Verschiedenheit miteinander“.

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